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reichertshausen 1900 1
Zur Geschichte des Münchner Kreises

Viele der heutigen Golfclubs wurden in den 1980er Jahren gegründet. Dadurch verteilte sich die wachsende Zahl an Neugolfern auf verschiedene Clubs, was dazu führte, dass sich befreundete Golfer oft in unterschiedlichen Anlagen wiederfanden. Gemeinsame Runden waren zwar gewünscht, doch die damals schon hohen Greenfees von 50 bis 90 DM stellten eine Hürde dar.

Um eine Lösung zu finden, lud Prof. Dr. Klaus Eberhard, damaliger Präsident des Golfclubs Eichenried, am 15. Mai 1990 die Präsidenten von 19 Golfclubs aus dem Münchner Umland zu einem Treffen ein. Fast alle folgten der Einladung. Sein Vorschlag: eine Plattform für den Austausch zwischen den Münchner Clubs zu schaffen und gleichzeitig einen "Münchner Golfertag" einzuführen, an dem Mitglieder der teilnehmenden Clubs auf den jeweiligen Plätzen zum halben Greenfee spielen könnten. Die Idee wurde intensiv diskutiert, weitere Möglichkeiten wurden erörtert.

Das Protokoll der ersten Sitzung verzeichnete folgende Teilnehmer (alphabetisch nach Clubs): Dachau, Otto Steinharter; Erding-Grünbach, Arnold von den Stemmen; Feldafing, Edgar Bissinger; Grafing-Oberelkofen, Ewald R. Hoffmeister und Max Prugger; Hohenpähl, Prof. Dr. Kurt Pielsticker; Margarethenhof, Josef Hilz; Münchener Golf-Club, Jochen Wolf; München Nord-Eichenried, Prof. Dr. Klaus Eberhard und Horst W. Ernst; Olching, Maja Kretschmar und Kuns Szilagyi; Starnberg, August E. Mehr und Frank Thonig; Tegernseer GC Bad Wiessee, Dr. Claus Martin; Tutzing, Dr. Arno Gudrat; Wörthsee, Werner Hofmann. Das Treffen fand im GC München Nord-Eichenried statt, das Protokoll führte Birgit Kuntze.

Beim nächsten Treffen am 27. Juni 1990 im GC Starnberg stellte August Mehr das "Abkommen zur Reduzierung des Greenfees" vor, das schließlich von 16 Clubs unterzeichnet wurde. In der Präambel wurde das Ziel klar definiert: Golfer aus der Region München näher zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, auf möglichst vielen Plätzen zu spielen.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Gründung war die Unterstützung renommierter Traditionsclubs wie des Münchener Golf-Clubs mit Präsident Jochen Wolf sowie des Golf-Clubs Feldafing mit Edgar Bissinger. Bis zu seinem Tod im Jahr 2001 war Jochen Wolf stellvertretender Vorsitzender des Münchner Kreises. Sein Beitrag zur Konsolidierung des Kreises, insbesondere in den ersten Jahren, war von unschätzbarem Wert. Nach seinem Tod wurde Ewald R. Hoffmeister zu seinem Nachfolger gewählt. Zudem übernahm Max Prugger das Amt des Schriftführers und die Finanzverwaltung.

Am 15. Oktober 2012 schlug Prof. Dr. Klaus Eberhard Hans-Bernhard Port als seinen Nachfolger vor. Nach 22 Jahren an der Spitze wurde seine erfolgreiche Arbeit von allen Beteiligten anerkannt. Dr. Renate Glöckle wurde als stellvertretende Vorsitzende gewählt, während Prof. Dr. Eberhard und Robbie Hoffmeister zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden.
Am 25. Februar 2013 übergab Max Prugger sein Vorstandsmandat an Matthias Gibson und wurde ebenfalls Ehrenmitglied. Nach eingehenden Diskussionen über eine neue Satzung wurde am 19. Mai 2014 der Verein "Golfen im Münchner Kreis e.V." als Nachfolger des bisherigen Münchner Kreises gegründet. Der bestehende Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt, alle 22 Clubs blieben Teil des neuen Vereins.

Bei der turnusmäßigen Vorstandswahl am 6. März 2023 wurde der bisherige Vizepräsident Matthias W. Gibson einstimmig zum Präsidenten gewählt. Dr. Renate Glöckle wurde als Vizepräsidentin bestätigt, während Christian Hollmann das Amt des weiteren Vizepräsidenten übernahm. Bernhard Port wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Heute umfasst der Münchner Kreis 28 Golfclubs mit 32 Plätzen. Das Greenfee-Abkommen erfreut sich großer Beliebtheit und wird jährlich von über 10.000 Golfern genutzt. Eine Statistik hilft, das Verhältnis zwischen Spielern auf fremden Plätzen und Greenfeespielern auf dem Heimatplatz auszubalancieren.

Ergänzend wurde im Jahr 2010 mit der „Münchner Kreis Trophy“ eine eigene Turnierserie ins Leben gerufen, die heute zu den beliebtesten Amateurserien im Golfsport in Oberbayern zählt. In diesem Jahr werden 29 Qualifikationsturniere gespielt und die jeweiligen Sieger*innen treffen sich im Oktober zum großen Finale im GC München-Valley.

Neben dem Erfahrungsaustausch auf Präsidentenebene wurden 2022 erstmals Workshops für Clubmanager und Sekretariate eingeführt. Deren Ergebnisse fließen in die Sitzungen der Präsidenten ein, themenbezogene Arbeitskreise werden nach Bedarf gebildet (z. B. für Finanzen, Sport oder Jugendförderung).

Von Beginn an arbeitet der Münchner Kreis gerne mit dem Bayerischen und Deutschen Golfverband zusammen, deren Präsidenten an Sitzungen teilnehmen.

Die Präsidentinnen und Präsidenten der Mitgliedsclubs haben den Kreis stets als mehr als nur ein Greenfee-Abkommen verstanden. Vielmehr ist er eine vertrauensvolle und freundschaftliche Plattform, die die Interessen der Münchner Golfergemeinschaft vereint und stärkt.